Sylvie Lacroix – Giuseppe Iacono
Die Flötistin Sylvie Lacroix ist seit Jahren als Interpretin Neuer Musik für Flöte auf höchstem Niveau international bekannt. Im Projekt ihrer kürzlich beim ORF erschienenen Solo-CD
flute extended widmet sie sich neuen Werken für Flöte und Elektronik von Wolfgang Suppan, Tanja Brüggemann-Stepien, Stephen Ferguson, Reinhard Fuchs und Dániel P. Biró, die in
Zusammenarbeit mit ihr entstanden sind. In einem langen Konzertabend im großen Minoritensaal wird neben Werken für Flöte und Elektronik der Solo-CD ihre Tonbandkomposition Gris sur bleu
II präsentiert und dem gut halbstündigen elektronischen Werk La rosa incarnata del suono des italienischen Geigers und Komponisten Giuseppe Iacono gegenübergestellt.
Sylvie Lacroix begann ihren Weg als Komponistin aus der Erfahrung ihrer instrumentalen Praxis heraus, oft beziehen ihre Stücke auch Elektronik mit ein bzw. operieren im elektronischen Medium mit
der Verarbeitung von Instrumentalklängen. In jüngster Zeit erfährt auch Ihre kompositorische Arbeit zunehmend internationale Anerkennung, zuletzt beim Prix Annelie de Man für die
Courante für Cembalo solo aus der Suite Les Poétesses.
Giuseppe Iacono wandte sich nach seinem Violin- und Kompositionsstudium verstärkt der Elektronik und dem intermedialen Bereich zu. In seinen elektroakustischen Werken und Kooperationen mit
Filmemachern entwirft er, ausgehend von stark geräuschhaften Geigenklängen und Fieldrecordings, faszinierende Klangwelten von eigenwilliger herber Schönheit.
Diese beiden aus der individuellen Instrumentalpraxis gewonnenen Zugänge zur Elektronik finden ihre Ergänzung in Werken, die einen weiten Bogen von der Live-Elektronik bis zur Klangsynthese
spannen.
Die vielseitige Beziehung zwischen Instrument und Elektroakustik wird außerdem in einem am 14. Jänner am Institut für
elektronische Musik und Akustik (IEM) in Zusammenarbeit mit Dr.in Christa Brüstle (Zentrum
für Genderforschung, Institut für Musikästhetik) veranstalteten Symposium unter Beteiligung der KomponistInnen diskursiv beleuchet. Es bietet sich somit die seltene
Gelegenheit eines Konzertes inklusive umfassender Hintergrundinformation aus erster Hand.
Sylvie Lacroix – Flöte
Peter Venus – Klangregie
Davide Gagliardi – Technik
Tanja Brüggemann-Stepien: Reglos
Sylvie Lacroix: Gris sur bleu II
Dániel P. Biró: Gräber der Begierde
Stephen Ferguson: All My Flutes
Reinhard Fuchs: Wo die Lippen die Blätter zu Zeichen bewegen
Giuseppe Iacono: La rosa incarnata del suono
Wolfgang Suppan: Rubikon
Tanja Brüggemann-Stepien: AOA I
Freitag, 15. Jänner 2016, 20.00 h, Großer Minoritensaal
Mariahilferplatz 3, 8020 Graz